Dieser Workshop ist die seltene Möglichkeit, den japanischen „Weg der Bewegung“, Seitai, kennenzulernen. Wir freuen uns sehr, dass Kazuhiro Sunami, ein erfahrener Seitai-Lehrer, diese Kunst auf einer seiner sehr seltenen Reisen nach Europa mit uns teilen wird.
Auch wenn wir uns „Seitai Kyokai“ oder Seitai Association nennen, ist das Wort Seitai selbst ein gängiges Substantiv im Japanischen. Manchmal wird es als Übersetzung für chiropraktische Methoden verwendet. Aber ich verwende das Wort „Seitai“ hier für ein System, das von Haruchika Noguchi, dem Gründer des Seitai Kyokai, ins Leben gerufen wurde. Einige seiner Bücher wurden ins Englische übersetzt und ab den 1970er Jahren wurden seine Philosophie und Praktiken von einigen Pionieren, die direkte Schüler von Haruchika Noguchi waren, in Europa eingeführt. Durch diese Menschen hat sich Seitai in Europa verbreitet. Katsugen Undo und Yuki sind die wichtigsten Praktiken, die Noguchis Philosophie zum Ausdruck bringen.
Haruchika Sensei starb im Jahr 1976. Seine Söhne und seine Schüler:innen haben seine Arbeit fortgesetzt. Ich selbst habe erst 1977 nach seinem Tod von Seitai erfahren. Ich hatte also keine Gelegenheit, Haruchika Sensei persönlich zu treffen. Ich gehöre zur zweiten Generation im Seitai. Mein Lehrer ist Hiroyuki Noguchi, der zweite Sohn von Haruchika Sensei.
Nach Haruchika Sensei war Hiroyuki Sensei für die meisten Vorträge und Seminare für die Mitglieder des Seitai Kyokai verantwortlich. Nach zehn Jahren Lehrtätigkeit beschloss er, innerhalb des Seitai Kyokai eine neue Schule zu begründen. Im Jahr 1988 wurde das Shintai Kyoiku Kenkyusho gegründet. Wörtlich bedeutet es ‚Institut für die Erforschung und Bildung für den Körper‘ (Body Education Research Institute). Eine genaue Übersetzung für diese Organisation haben wir noch nicht. Denn das Wort Shintai kann nicht einfach mit „Körper“ übersetzt werden, obwohl jedes Wörterbuch „Körper“ als angemessene Übersetzung vorschlägt.
Hiroyuki Sensei hat mit dieser Schule versucht, die Praktiken von Haruchika Sensei zu erklären und sie an die nächste Generation weiterzugeben. Er erkannte, dass Menschen, die vor einem Jahrhundert lebten, und Menschen von heute den Körper unterschiedlich wahrnehmen. Eine Praxis namens Doho wurde entwickelt, um die Art und Weise, wie unsere Vorfahren den Körper wahrgenommen haben, wiederzugeben. Deshalb nenne ich meine Arbeit „japanische Grammatik unterrichten“. Die Einführung in Doho wird ein Schwerpunkt des Workshops sein.
Deshalb ist es notwendig, Doho zu praktizieren.
Ein nicht-manipulativer Umgang mit anderen ist der Weg zur Begegnung mit anderen.
Wir sind so sehr daran gewöhnt, mit anderen auf manipulative Weise zu interagieren.
Solange wir unsere Gewohnheit des Manipulierens beibehalten, können wir anderen nicht begegnen.
Doho ist das Wort, das sich aus „Bewegung“ 動 und „Theorie“ 法 zusammensetzt.
Und dieses Doho führt Sie in die Welt der „Kata“ ein.
Die wörtliche Bedeutung von Kata ist „Form“. Aber es drückt einen Zustand des Nicht-Ich aus, oder einen Zustand, in dem wir andere nicht manipulieren wollen.
Andere auf nicht-manipulative Weise mit Hilfe der Kata
zu berühren, ist der Ausgangspunkt für das Erlernen von Seitai und
ist auch das Ziel von Seitai.
Wie geht es weiter?
Dies wird das Thema des Workshops sein.
Es ist ziemlich schwierig, in einer anderen Sprache zu erklären, was wir im Seitai tun, wenn diese Sprache (Englisch und Deutsch) immer das Subjekt „Ich“ oder „du“ bzw. „Sie“ verlangt. Dann müssen Sie immer „mein“ oder „Ihr“ vor dem Wort Körper hinzufügen.
Mein Ziel in diesem Workshop ist es
die Welt des soliden „Ich“, in der Sie leben, aufzurütteln.Kazuhiro Sunami
角南和宏
Kazuhiro Sunami
ist ein renommierter Lehrer
und Mitglied des Shintai Kyoiku Kenkyusho
(Body Education Research Institute) in Japan.
Er praktiziert Seitai seit fast 40 Jahren und unterrichtet Seitai seit 1998. Er hat Seitai nicht nur für Mitglieder des Seitai Keikojo unterrichtet, sondern Seitai auch im Rahmen internationaler Projekte im Bereich der Kunst und der somatischen Psychologie weitergegeben.
Kazuhiro Sunami lebt und arbeitet in Kyoto, Japan.
Der Workshop in Wien wird Teil seiner ersten Reise nach Europa seit 12 Jahren sein.
Weitere Informationen über Kazuhiro Sunami finden Sie unter https://dohokids.blogspot.com/.
Zeiten:
Samstag 28. Juni | 10 – 18 Uhr (UTC+1)
Sonntag 29. Juni | 9 – 17 Uhr
Sprache:
Englisch mit Übersetzung ins Deutsche
Teilnahmegebühr:
240 €
Kontakt für weitere Informationen:
Alexandra Gelny
Wir freuen uns, dass du an dem Workshop teilnehmen möchtest. Bitte fürlle deine Daten für deine Anmeldung hier an. Danke!